Echter Eibisch
Der Echte Eibisch (Altaea officinalis) ist ein Verwandter der wilden Malve. Er gehört ebenfalls zur Familie der Malvengewächse und wird häufig auch als Samtpappel bezeichnet, aufgrund seiner samtigen Blätter. Die Blüten des Eibisch sind kleiner und heller, leicht rosa oder weißlich und haben in der Mitte violette bis rötliche Staubbeutel. Die Blüten wachsen direkt aus den Blattachseln heraus und blühen meist zwischen Juni und September. Die ganze Pflanze ist mehrjährig und wächst krautig, ältere Pflanzen verholzen auch. Eibisch kann eine Wuchshöhe von bis zu 150 cm erreichen, je nach Standort aber auch kleiner bleiben. Die Blätter sind dicht behaart und fühlen sich samtig an. Sie sind am Blattrand gesägt und spitz zulaufend, und bestehen meistens aus drei bis 5 Blattlappen. Die Blätter werden bis zu 10 cm lang. Man findet den Eibisch leider selten an wilden Standorten, kann ihn aber sehr gut im Garten ansiedeln.
Verwendet werden die Blätter, Blüten und Wurzeln des Eibisch. Der wichtigste Inhaltsstoff ist dabei der hohe Schleimstoffgehalt. Da diese Stoffe bei Hitze zerstört werden, sollten Zubereitungen immer im Kaltverfahren ausgezogen werden. Darüber hinaus enthält der Echte Eibisch Gerbstoffe, Asparagin, Stärke, Ätherische Öle, Pektin und Mineralstoffe.
In der Naturheilkunde kommt der Eibisch bei Atemwegserkrankungen, Verdauungsbeschwerden, Hautleiden und Erkrankungen des Harnsystems zum Einsatz. Aufgrund seines hohen Schleimstoffgehalts wirkt er in diesen Bereichen beruhigend, reizmildernd und entzündungshemmend. Die Schleimstoffe, in kaltem Wasser herausgelöst, legen sich wie eine schützende Schicht über unsere Schleimhäute. Bei Heiserkeit kann eine Tasse Eibisch-„Tee“ (Achtung, in kaltem Wasser ansetzen und erst kurz vor dem Trinken sanft erwärmen) wahre wunder wirken. Auch ein von Sodbrennen geplagter Magen kann davon profitieren.
Schon gewusst? Die bekannten „Marshmallows“ stammen aus England und Amerika und wurden ursprünglich mit Echtem Eibisch hergestellt. Heute findet man in den Produkten leider keinen Eibisch mehr, nur im Eibischteig wird er noch verarbeitet.
Eibisch kommt neben den naturheilkundlichen Anwendungen auch in der Küche zum Einsatz. Er ist in allen Teilen essbar, und Blüten und Blätter ergeben eine dekorative Beigabe zu Salat und Desserts. Die Blüten schmecken leicht nussig, ähnlich wie bei der wilden Malve, die Blätter des Eibischs sind eher geschmacksneutral. Die Wurzeln kann man geschält roh essen oder zu Wurzelgemüse verarbeiten. Sie sind allerdings relativ fein, weshalb ich kulinarisch andere Wurzeln bevorzuge. Auch die Samen kannst du ernten, solange sie noch jung und relativ weich sind. Man kann sie ebenfalls zum Salat geben oder einfach roh snacken.