Baumharz sammeln & reinigen
Für kleine Wunden gibt es nichts besseres als selbstgemachte Pechsalbe. Dafür braucht es nur etwas Harz (z.B. Fichtenharz), Öl und Bienenwachs. Dieses Harz muss man aber nicht unbedingt kaufen, sondern kann es beim nächsten Waldspaziergang auch selbst sammeln. Für die Verwendung in Salben muss es allerdings noch gereinigt werden.
Baumharz sammeln
Harz nennt man auch das Blut der Bäume, es fließt aus dem Stamm, wenn dieser verletzt wird und verschließt die Wunde. Baumharz (auch Pech genannt) besteht hauptsächlich aus Harzsäuren und ätherischen Ölen. Es wirkt entzündungshemmend und wundheilend – auch bei uns Menschen. Darum erfreut sich die Pechsalbe seit Jahrhunderten großer Beliebtheit. Angeblich haben Waldarbeiter früher sogar ihre Wunden mit reinem Baumharz verschlossen, wenn sie sich bei der Arbeit verletzt haben.
Harz könnt ihr wirklich ganz einfach selbst sammeln. Haltet beim nächsten Spaziergang im Wald Ausschau nach „harzigen Nadelbäumen“ – also Tannen, Fichten, Lärchen oder Kiefern, denen (leider) kleinere Wunden zugefügt wurden. Aus diesen tropft das frische Harz und läuft ein Stück den Stamm hinunter. An der Rinde des Baumstamms härtet das Harz dann aus und bildet kleine oder größere Harzperlen. Diese getrockneten Perlen könnt ihr bedenkenlos vom Baum absammeln. Das schadet dem Baum nicht. Die Wunde, aus der das Harz fließt, solltet ihr aber in Ruhe lassen. Niemals dort Harz absammeln oder herausstechen, denn damit stört ihr die Wundheilung des Baumes und macht in anfällig für Krankheiten.
Das Harz reinigen
Wenn ich selbstgesammeltes Harz zum Räuchern verwende, lasse ich es meist ungereinigt. Für Salben müsst ihr jedoch die Rindenstückchen, die noch am Harz kleben, herausfiltern.
Variante 1
Die einfachste Variante, das Harz zu säubern, ist, es direkt im Öl(-Auszug) für die Salbe aufzulösen und dann durch ein (altes) feines Sieb zu filtern, bevor ihr das Bienenwachs dazu gebt.
Wichtig: Alle Utensilien, die ihr für die Reinigung von Harz oder die Herstellung von Pechsalbe verwendet, bekommt ihr nie wieder komplett frei von Harzrückständen. Daher bitte altes Geschirr verwenden und die Materialien danach zum „Harzgeschirr“ erklären.
Variante 2
Wenn ihr das Harz lieber vorab säubern möchtet, braucht ihr folgendes:
- alten Kochtopf
- 1 Löffel
- 1 Stein
- 1 alte dünne Socke und Strumpfhose (das Fußstück)
- Behälter mit Eiswasser
Ihr gebt das Harz gemeinsam mit dem Stein in die Socke. Nehmt unbedingt eine alte, denn ihr müsst sie nachher wegwerfen. Danach füllt ihr den Kochtopf mit Wasser, gebt die Socke hinein und bringt das Wasser zum Kochen. Das Harz verflüssigt sich bei den heißen Temperaturen, tritt aus der Socke heraus (die durch den Stein am Boden bleibt) und bildet Tröpfchen an der Wasseroberfläche. Diese Tröpfchen schöpft ihr mit dem Löffel ab und kippt sie in das Eiswasser. Durch die Kälte wird das Harz dort wieder fest. Schmutz oder Rinde bleiben in der Socke hängen und werden dadurch abgefiltert.
Nun habt ihr gereinigtes Harz für eure Salben.
Noch ein Tipp: Mit Harz verklebte Hände bekommt ihr am besten mit Öl wieder sauber.